Rubrik: #2 Coach…erzähl mal:

Heute SeniorWolves Offense Coordinator Sebastian Dresel:


Wie bist du eigentlich zum Coaching gekommen?
Naja wie das immer so ist war das eigentlich nie geplant. Ich hab vor 15 Jahren als Teenager mit dem Football spielen begonnen und musste es leider vor 4 Jahren aufgrund einer schweren Knieverletzung beenden. Da ich aber dem Sport irgendwie nie wirklich entsagen konnte habe ich mich damals dazu entschlossen den Timberwolves als Coach zur Seite zu stehen und heute bin ich als Offense Coordinator in meinem 3ten Jahr. Schon spannend wie alles gekommen ist wenn ich so zurückdenke.

Inwiefern hat dich das Coaching persönlich verändert?

Ich sehe heute viele Dinge in einem ganz anderen Licht. Als Spieler war ich doch sehr hitzköpfig. Das kann ich mir heute in dem Ausmaß nicht mehr leisten. Ich bin sicherlich immer noch keiner dieser Coaches die mit einem Pokerface am Spielrand stehen und keine Regung zeigen, aber wer mich noch aus früheren Zeiten kennt, der weiß dass ich deutlich ruhiger und gelassener geworden bin.

Wie sieht es mit deiner Coaching Philosophie aus?

Ich versuche immer die Köpfe der Spieler als erstes zu involvieren. Football ist ein sehr komplexer und anspruchsvoller Sport und viele Spieler in Deutschland glänzen mit gefährlichem Halbwissen. Ich versuche meinen Spielern ein breites und fundiertes Wissen an die Hand zu geben und ziele bewusst darauf ab Jeden zum Nachdenken anzuregen. Erst wenn die Jungs das Spiel im Kopf verstehen, werden sie ihr komplettes Potential ausnutzen können. Ein positiver Nebeneffekt daraus ist, dass jeder auf dem Feld weiß was er zu tun hat und das verhindert viele Verletzungen und Fehler. Bisher bin ich mit diesem System ganz gut gefahren.

Welche Prioritäten setzt du dir und deinen Jungs?

Wer mich kennt weiß, dass ich sehr anspruchsvoll bin wenn es um Football geht. Die oberste Priorität muss die Leidenschaft sein für das was man tut. Ich erwarte von meinen Jungs, dass sie das Maximum an Selbsteinsatz bringen, was sie in der jeweiligen Lebenslage aufbringen können. Ich zwinge Niemanden diesen Sport zu lieben denn das hat bei mir auch Niemand getan, aber Spieler die bei mir in der Offense aus der falschen Motivation heraus anwesend sind, haben es aufgrund mangelnder Einsatzbereitschaft eher schwer dort Fuß zu fassen. Ich brauch nicht den perfekten Athleten. Ich brauche Herz und Verstand. Der athletische Teil kommt dann meist von selbst, denn wer den Sport versteht der weiß was es zu tun gibt.

Nenne uns einen Fehler, der dir in deiner Coaching Karriere wiederfahren ist?

Ich halte nichts von Fehlern. Ich habe positive und weniger positive Erfahrungen gemacht. Beides war wichtig und würde ich niemals streichen wollen.

Welche Ziele außer dem Aufstieg hast du dir in nächster Zukunft gesetzt?

Ich möchte morgen eine bessere Version von heute sein. Das würde mir erstmal reichen. Für alles andere vertraue ich auf meinen Ehrgeiz.